Jahresbericht 2019
(ots) - Insbesondere in der Zeit wo sich die ganze Welt scheinbar nur noch um ein Thema dreht, wollen wir ausführlich auf das vergangene Jahr zurück zu blicken.
Das Jahr 2019 war für die Feuerwehr Gangelt ein sehr bewegendes Jahr. 213 Männer und Frauen der Einsatzabteilung (Vorjahr 202) stellten in acht Löscheinheiten den Brandschutz in der Gemeinde Gangelt sicher. Nicht minder aktiv sind die 43 Mitglieder der Ehrenabteilung (Vorjahr 42). Auch wenn sie sich eigentlich schon in der "Feuerwehrrente" befinden, engagieren sie sich oftmals in den einzelnen Vorständen und stehen den anderen Kameraden mit Rat und Tat zur Seite. Die 56 Kameradinnen und Kameraden der Jugendfeuerwehr (Vorjahr 44) zeigten sich im vergangenen Jahr besonders aktiv und tragen dazu bei, dass die Freiwillige Feuerwehr Gangelt zurzeit keine Nachwuchssorgen hat.
Gleich zu Beginn des Jahres sammelte die Jugendfeuerwehr wieder die alten Weihnachtsbäume im gesamten Gemeindegebiet ein und führte diese dem Recycling zu. Ebenfalls im Januar fand in Birgden ein kreisweiter Lehrgang in psychosozialer Notfallversorgung (PSNV) statt. 19 Einsatzkräfte aus dem ganzen Kreis Heinsberg wurden hierbei ausgebildet um Helfern nach belastenden Einsätzen und Erlebnissen zur Seite zu stehen. Um das Vertrauen zwischen den Feuerwehrleuten noch weiter zu stärken und als Vermittler bei Konflikten mit Führungskräften wurden im Februar acht Vertrauenspersonen für die Feuerwehr Gangelt ernannt. Zuvor wurden die Vertrauenspersonen durch die Mitglieder der jeweiligen Löscheinheit gewählt. In diesem Jahr fand traditionell der Leistungsnachweis des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg in Oberbruch ein Leistungsnachweis des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg statt, an dem wiederum mehrere Mannschaften der Feuerwehr Gangelt teilnahmen. Im März nahmen 24 Einsatzkräfte der Feuerwehren Gangelt und Selfkant an einem Fahrsicherheitstraining für Feuerwehrfahrzeuge teil. Hierbei wurde der Fokus insbesondere auf Fahrphysik, Bremstechniken und Ladungssicherung gelegt. Für Ausbilder und Führungskräfte ist es sehr wichtig, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Aus diesem Grund wurden auch in diesem Jahr die Führungskräfte der Feuerwehr Gangelt in einem "Train the Trainer" Seminar zum Thema Technische Hilfeleistung geschult. Im Mai fand der Kreisfeuerwehrverbandstag in Birgden statt. Hierbei wurde dem Leiter der Feuerwehr Gangelt, Günter Paulzen, das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber verliehen. Ebenfalls im Mai fand die Anhörung des Stellvertretenden Leiters der Feuerwehr Gangelt statt. Hierbei sprach sich die Wehr für den 38-jährigen Brandoberinspektor Heiko Dreßen aus. Er folgt damit auf Barthel Johnen, der das Amt sechs Jahre lang inne hatte. Mitte November führte die Feuerwehr Gangelt wieder eine große Alarmübung durch. Diesmal fand die Übung unter den Augen zahlreicher Zuschauer aus der Bevölkerung in der Nikolaus-Grundschule Breberen statt. Hierbei sorgten Lehrpersonal, die Schülerinnen und Schüler der Grundschule sowie der Theaterverein aus Langbroich für den notwendigen Realitätsgrad. Im November verstarb der langjährige stellvertretende Leiter der Feuerwehr Gangelt Willi Babel nach kurzer aber schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren. Die oberste Führungsebene der Feuerwehr führte im Oktober eine große Übung im kernsanierten Feuerschutzzentrum in Erkelenz durch. Gleichzeitig spielte der Krisenstab des Kreises Heinsberg die Übung parallel in der Kreisverwaltung durch. Die gemeinsame Übung brachte wichtige Erkenntnisse.
Das Einsatzjahr 2018
Das Einsatzjahr 2019 war für die Angehörigen der Feuerwehr Gangelt vergleichbar mit dem Vorjahr, auch wenn jeder Einsatz anders ist als der vorherige. Die 213 Einsatzkräfte wurden im vergangenen Jahr 155-mal (Vorjahr 138) per Funkmeldeempfänger und/oder Sirenen zu Einsätzen alarmiert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Steigerung der Alarmierungen um 17 Einsätze. Das besondere ist jedoch nicht nur die Steigerung der Alarmierungen, im vergangenen Jahr verzeichnete die Feuerwehr Gangelt verstärkt längere Einsatzdauern. Unwetter und Starkregenfälle sorgten verstärkt für Flächenlagen, wo die Feuerwehr zahlreiche Einsatzstelle über mehrere Stunden hinweg abarbeiten musste. Mit 79 Alarmierungen war die Löscheinheit Gangelt an den meisten Einsätzen beteiligt. Dies liegt unter anderem daran, dass hier die Drehleiter der Gemeinde Gangelt stationiert ist. Diese wurde 15-mal zu Einsätzen gerufen, zum Beispiel zur Unterstützung der Polizei bei Unfallaufnahmen oder um nach einem Sturm Äste und Bäume zu beseitigen. Viermal wurde die Drehleiter der Feuerwehr Gangelt in der Nachbarkommune Selfkant eingesetzt. Die Löscheinheit Gangelt bildet mit der Löscheinheit Stahe-Niederbusch (56 Einsätze) den Zug 1 der Feuerwehr Gangelt. Der Zug 2 besteht aus den Löscheinheiten Birgden (50), Kreuzrath (23) und Schierwaldenrath (45); der Zug 3 aus den Löscheinheiten Breberen (39), Hastenrath (29) und Langbroich-Harzelt (30). Die Informations- und Kommunikationseinheit der Feuerwehr Gangelt war mit dem Einsatzleitwagen an 15 Einsätzen beteiligt. Im Jahr 2019 wurde die Feuerwehr Gangelt zu deutlich mehr technischen Hilfeleistungseinsätzen als zu Bränden alarmiert. Insgesamt 45-mal rückten die freiwilligen Feuerwehren in der Gemeinde Gangelt zu Brandeinsätzen aus, wobei 12-mal automatische Feuermeldungen durch Brandmeldeanlagen vorausgingen. Großbrände traten im vergangenen Jahr nicht auf, aufgrund der anhaltenden Trockenheit traten jedoch vermehrt Böschungs- und Flächenbrände auf.
110-mal rückten die Feuerwehren der Gemeinde Gangelt aus, um technische Hilfe zu leisten (Vorjahr 81). Um bei Flächenlagen die Vielzahl von Einsatzstellen besser koordinieren zu können, wurde im Kreis Heinsberg mit den örtlichen "Feuerwehr-Einsatz-Zentralen (FEZ) ein neues Einsatzkonzept etabliert.
Gleich zu Beginn des Jahres kam es zwischen Gangelt und Kreuzrath zu einem tragischen Verkehrsunfall bei dem ein junger Mann sein Leben verlor. Auch im weiteren Verlauf des Jahres rückte die Feuerwehr Gangelt zu mehreren schweren Verkehrsunfällen aus. Spektakulär war ein Lkw-Unfall auf der B56N, bei dem zwei Personen schwer verletzt wurden. Das Jahr 2019 war kreisweit durch eine Vielzahl von Automatensprengungen geprägt. Während in den meisten Fällen ein Geldautomat der Volksbank betroffen war, wurde am 8. Februar ein Geldautomat der Kreissparkasse gesprengt. Insbesondere im Frühjahr und Sommer wurde die Feuerwehr bei mehreren schweren Unwettern gefordert. Immer wieder sorgten umgestürzte Bäume und Sturmschäden für Einsätze. Auch wenn teilweise Bäume auch Pkw und Gebäude trafen, kamen glücklicherweise keine Personen zu Schaden. Im Juni geriet ein zweijähriges Mädchen beim Spielen unter einen Metallzaun und steckte mit dem Kopf fest. Das Mädchen konnte unverletzt befreit werden.
Bei einem schweren Verkehrsunfall zwischen Gangelt und Süsterseel wurden drei Personen teils schwer verletzt. Hierbei blieben ein Pkw auf der Seite und ein anderer Pkw auf dem Dach liegen. Die Feuerwehr versorgt die Verletzten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und half bei der Bergung der Fahrzeuge.
Einrichtung und Ausstattung
Besonderes Engagement leistete die Feuerwehr Gangelt nicht nur im Einsatz- und Übungsdienst. Aufgrund steigender Mitgliederzahlen insbesondere in der Einsatzabteilung werden an manchen Feuerwehrgerätehäusern im Gemeindegebiet die Räumlichkeiten knapp. Aus diesem Grund wurden an den Gerätehäusern in Stahe und Hastenrath Erweiterungsbauten fortgeführt. Diese werden durch die Kameraden der Feuerwehr in Eigenleistung errichtet, wobei die Gemeinde Gangelt das Material zur Verfügung stellt. Im Laufe des vergangenen Jahres wurden die Sirenen im Gemeindegebiet Gangelt sukzessiv auf eine digitale Alarmierungstechnik umgerüstet. Bereits seit 1938 werden in der heutigen Gemeinde Gangelt Sirenen für die Alarmierung der Feuerwehr verwendet. Neben der Alarmierung der Feuerwehr werden die Sirenen zudem zur Warnung der Bevölkerung vor Gefahren eingesetzt. Die Funktionsfähigkeit der Sirenen wird zweimal pro Jahr kreisweit getestet. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden auch in diesem Jahr zahlreiche Ausrüstungsgegenstände wie beispielsweise Rauchschutzvorhänge und Rettungshauben beschafft. Auch die Jugendfeuerwehr konnte sich über neue Ausrüstungsgegenstände freuen. Aus einer Spende wurden unter anderem vier Atemschutzattrappen und zwei Ausbildungsäxte angeschafft.
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Datum: 21.03.2020 - 07:00 Uhr
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