Hilfeleistung am Gleis
(ots) -
Unfälle an Gleisanlagen sind bei der Feuerwehr Gangelt eher eine
Seltenheit, dennoch kann auch dieses Szenario im Gemeindegebiet
eintreten. Durch das Gemeindegebiet führen insgesamt 5,5
Streckenkilometer der historischen Selfkantbahn. Die Feuerwehr
Gangelt führte daher kürzlich eine Übung am Bahnhof in
Schierwaldenrath durch.
Das Übungsszenario war durchaus komplex. Beim Rangieren am Bahnhof
in Schierwaldenrath war ein Arbeiter von einer Rangiereinheit der
Selfkantbahn erfasst worden. Dabei wurde der Arbeiter schwer verletzt
unter einem sechs Tonnen schweren Waggon eingeklemmt. Der erste
Schritt bei allen Einsätzen ist zunächst die Sicherung der
Einsatzstelle. Um Folgeunfälle zu vermeiden werden Straßen und eben
auch Gleise entsprechend gesichert. Um zusätzliche Sicherung zu
schaffen wird je nach Witterung wird die Einsatzstelle großflächig
ausgeleuchtet. Zur Sicherung der Einsatzstelle zähl jedoch auch, dass
der Waggon gegen jegliche unkontrollierte Bewegung gesichert wird.
Hierdurch sollen weitere Verletzungen bei den Verunfallten verhindert
werden. Während die Sicherung von verunfallten Pkw bei der Feuerwehr
regelmäßig trainiert wird, stellte ein beweglicher Waggon die
Einsatzkräfte vor eine Herausforderung. Dennoch gelang es den
Einsatzkräften zügig das Fahrzeug zu stabilisieren. Mit Hilfe von
hydraulischen Rettungsgeräten und Drucklufthebekissen konnte der
verunfallte Arbeiter schließlich befreit werden. Wie bei reellen
Einsätzen auch, betreute und versorgten Einsatzkräfte während den
Rettungsarbeiten permanent den verunfallten Arbeiter unter dem
Waggon. Gangelts Löscheinheitsführer Tim Breickmann bedankte sich
insbesondere beim Werkstattleiter Tobias Formen für die Gelegenheit,
einmal nicht alltägliche Szenarien üben zu können.
Die historische Schmalspureisenbahn wurde am 7. April 1900 als
Kreisbahn in Betrieb genommen. Im Jahr 1947 beförderte die Kreisbahn,
die über rund 37,7 Kilometer von Tüddern über Geilenkirchen nach
Alsdorf führte, rund 1,5 Millionen Menschen, darunter täglich rund
1.000 Bergarbeiter zu den Zechen in Alsdorf. Aber auch zahlreiche
Güter wie Kartoffeln und Ziegelsteine wurden damals über die
Kreisbahn befördert. Heute ist eine Strecke von rund 5,5 Kilometer
zwischen Schierwaldenrath und Gillrath erhalten, die als
Museumseisenbahn von der Interessengemeinschaft Historischer
Schienenverkehr e. V. (IHS) betrieben wird.
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Datum: 17.10.2018 - 07:00 Uhr
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